PhysioSein: Mehr als Fachkompetenz? Na klar! Jedem Kollegen dürfte inzwischen klar sein, dass zig Fachfortbildungen nicht ausreichen, damit Patienten / Klienten uns als kompetent wahrnehmen. Neben Deiner Erscheinung machen Haltung und auch die Kompetenz der Gesprächsführung viel aus.
Bereits 2008 wurde herausgefunden: Fühlen sich Patienten verstanden, bleiben sie bei "Ihrem" Therapeuten. Fachkompetenz wird auch daran gemessen, wie wir kommunizieren (Dehn-Hindenberg) - übriges auch bei den Kollegen der Ergotherapie & Logopädie.
Hast Du das Gefühl, die "schwierigen Patienten" werden mehr? Dann schau bei Dir selbst, was es für Dich schwierig macht und was Dich in diese schwierige Situation bringt.
Was hilft uns hier zu einem guten Selbstmanagement, um selbst mit "schwierigen" Situationen umzugehen? Ganz klar - die Haltung und Einstellung in unserer Rolle und somit zu unseren Patienten. Und vielleicht die ein und andere Gesprächstechnik...
Schade, dass hilfreiches Wissen im Umgang und Verständnis für diese Dinge in vielen Fachweiterbildungen nicht thematisiert wird. Wusstest Du beispielsweise folgendes schon:
Jeder Mensch hat seinen eigenen Bezugsrahmen im Kopf: Der entwickelt sich bereits seit der Kindheit und bildet unsere Meinungen ab, die Einstellungen, was wir für "richtig", "angemessen", "unverschämt" halten und welche Gefühle dies mit sich bringt.
Unsere Gehirne sind individuell: Wir nehmen individuell wahr, richtig vergleichbar ist das nicht! Begriffe und Zustände beziehen sich also auf den eigenen Kontext, können nicht generalisiert werden.
Erwachsene knüpfen Wissen an das, was sie bereits wissen: Wenn wir erwachsen sind, lernen wir vielleicht gerne dazu, aber umlernen oder belehren kommt nicht gut.
Als Physio bist Du also vielleicht gut beraten, wenn Du Deine Patienten nicht belehren willst, sondern sie mit dem überzeugst, was in ihr Leben passt und was sich problemlos anknüpfen lässt.
Interessant ist doch folgendes: Wo lernen wir Physios solche Dinge eigentlich?
Wo hast Du das gelernt? Fragst Du Dich auch, warum einige Patienten so gar nicht Deine Welle haben?! Oder Kollegen oder Chefs?
Und was ist der Grund, dass Du es vielleicht als gegeben hinnimmst, es Dir aber nicht gerade gut damit geht?