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AutorenbildHeike HL

DozentSein: (zukünftige) Physios und Herausforderungen der Kommunikation

Aktualisiert: 6. Aug.

DozentSein: (zukünftige) Physios und Herausforderungen der Kommunikation ist in Zeiten aufgeklärter Patienten, SMS-Sprache und "ICH-Kultur" eine echte Herausforderung. Ja - die Mehrheit der (zukünftigen) Physios denkt ja, dass Kommunikation nur Small-Talk umfasst und es keine Notwendigkeit gibt, sich hier zu reflektieren....und dann erleben wir im Alltag die enttäuschten Therapeuten und auch Patienten. Durch den Energieräuber Kommunikation: Das komische Gefühl, dass das irgendwie nicht so lief mit dem Patienten. Die "Welle" war nicht da, er ist "schwierig" und irgendwie "komisch drauf". Und es war "so anstrengend".

Da ich das Glück habe, bereits Lernende für das Thema sensibilisieren zu dürfen (denn Fortbildungen laufen gar nicht in diesem Bereich), freue ich mich immer über Kommunikations-Beispiele der Lernenden, die ihre ersten Erfahrungen mit Patienten und Kollegen machen dürfen und dann doch sehr motiviert im Kommunikationsunterricht sitzen. Abgesehen davon sind Lernende nach den ersten Patientenerfahrungen doch sehr dankbar für Hilfen und Anregungen.

Meine letzte "Umfrage" an Lernende als Unterrichtseinstieg hat wieder wundervolle Beispiele gezeigt, die zu Kommunikationsfallen einladen. So zum Beispiel folgende Aussagen von Patienten:

  • "Ich habe heute keine Lust!"

  • "Die andere Therapeutin hat das nie so gemacht!"

  • "Ich habe heute die Diagnose Bronchialkarzinom erhalten - ich sterbe bald!"

  • "Bringt diese Behandlung überhaupt was, oder ist das nur ein neuer Hype?!"

Einer der Lernenden hat sogar einen "unmoralischen" Auftrag erhalten, wo er doch bitte noch massieren könne...

Was würdest Du antworten?

Wenn Du Dich jetzt fragst, wie kann man da unverfänglich, professionell und doch freundlich antworten, geht ja gar nicht - dann geht es Dir wie vielen anderen. Wie all denen, die sich nicht mit Gesprächstechniken auskennen und einfach so antworten, wie sie das in dem Moment für richtig und stimmig halten.

Leider zeigt das nicht immer Kompetenz.

Erinnern wir uns: Kompetenz beurteilt der Patient am sozialkommunikativem Verhalten des Therapeuten (Dehn-Hindenberg 2008)...und wechselt gegebenenfalls lieber den Therapeuten.

Und das würde ich als Patient auch tun, wenn mein Therapeut mir das Gefühl gibt, er versteht mich nicht, oder er rechtfertigt sich, oder er zeigt Unverständnis für mein Befinden, was sich natürlich kommunikativ äußert. Je nach Patient verbal oder nonverbal.

Versuch es beim nächsten Mal mit bezugnehmenden Gesprächstechniken! Du weißt nicht, was das ist? Dann empfehle ich Dir (m)ein Buch: Gesprächsführung für Physiotherapeuten.

Oder einen Trainingstag anzufragen. Einfach melden :-)

Ach ja: Eine meiner Studentinnen meinte nach Erlernen der Techniken und am Ende der Unterrichtseinheiten: "Das hilft ja auch total im Alltag...!"

Exakt! :-)




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