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  • AutorenbildHeike HL

PhysioSein: Verspannte Schulter-Nacken-Muskulatur: Was hilft ausser Massagen?

Aktualisiert: 3. Nov. 2023


PhysioSein: Verspannte Schulter-Nacken-Muskeln: Was hilft ausser Massagen?

Viele Patienten kommen zu uns in die Praxis und klagen über Verspannungen. Sie bitten explizit um Massagen. Wenn ich Ihnen Alternativen anbiete, sagen etwa 3 von 5: Nein danke! Massage ist am Besten!

Die gute Nachricht: Massagen können subjektiv empfunden erst mal helfen....die schlechte Nachricht: Massagen alleine lösen das Problem selten - und vor allem nicht nachhaltig. Denn die Frage ist: Warum eigentlich fühlt sich die Muskulatur verspannt und schmerzhaft an?

Nur mal als kleiner Impuls dazu: Wenn Du Deinen Ellenbogen längere Zeit nicht bewegst...was passiert dann?

Genau! Da das Gelenk nicht bewegt wird, bleiben die Muskeln in "einer" Stellung. Die Dynamik, welche (nicht nur) Muskelstrukturen benötigen, fehlen. Zum reinen Halten sind aber nur wenige Muskeln gemacht. Deswegen gibt's Probleme...

Also dann massieren? Nein! Das Gelenk bewegen, damit Ellenbogen UND Muskeln mobil werden.

Ärzte kennen das Prinzip ebenfalls und verschreiben zum Beispiel Manuelle Therapie in der Physiotherapie (auf dem Rezept steht dann "MT"). Nun gibt es verschiedene Arten dieser Therapieform. Und eine, die ich sehr gerne im Rahmen der Physiotherapie anwende, arbeitet mit passiven Bewegungen an den verschiedenen Wirbelgelenken. Es fühlt sich für Patienten wie Druckmassage an, ist aber wesentlich wirkungsvoller, weil es den Bewegungsraum der Gelenke der Wirbelsäule fördert. Und das wiederum bedeutet, dass nicht nur die Gelenke am Rücken, sondern auch die vielen großen und kleinen Muskeln mitbewegt werden, die häufig mit der Wirbelsäule verbunden sind. Therapeuten, die mit dieser Therapie arbeiten, finden sich übrigens hier.

Eine weitere, weder aufwendige noch anstrengende Übung, die sogar mehrere Wirbelsäulenabschnitte ganz ohne Gefahren mobilisiert (und somit auch die Muskeln lockert), ist folgende:

  1. Aufrecht hinsetzen (kein Hohlkreuz, keinen Buckel - Brustkorb über dem Becken, nicht davor und nicht dahinter)

  2. Hände übereinander an das Brustbein legen

  3. Kopf gerade und ruhig lassen

  4. Drehen des Oberkörpers nach rechts und links - locker und leicht :-)

Wichtig dabei:

  • Kopf ruhig halten (Spiegel hilft).

  • Schultern liegen locker auf dem Brustkorb und werden nur durch die Bewegungen des Oberkörper mitbewegt. Nackenmuskeln sind also entspannt

  • Es ist völlig egal, wie lange und wie oft oder wie schnell die Übung durchgeführt wird.

Kann man also super ganz nebenbei und zwischendurch machen. Sogar am Schreibtisch...

Wer doch ein wenig mehr Leistung braucht oder mehr tun möchte:

Bewegungen und Flexibilität der seitlichen und hinteren Nackenmuskeln fördern. Über gezielte Kopf- und Armbewegungen zum Beispiel. Ist aber auch etwas aufwändiger und anstrengender.

Und natürlich zum Sport gehen - aber Achtung: Werden beim Sport der Wahl wirklich die Wirbelsäulengelenke bewegt oder doch eher nur die Beine, wie beim Fahrrad fahren?!

Einfache Regel: Mangelnde Bewegung der Wirbelsäule = leichter muskuläre Verspannungen im Nackenbereich.

Bleib locker und gesund :-)



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