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CoachSein: Die Sache mit den Emotionen

CoachSein: Die Sache mit den Emotionen - immer wieder spannend, weil sie die Basis jeglicher Handlung sind...

Kennst Du eigentlich den Unterschied zwischen Emotion, Gefühl und Stimmung? Welche Stimmung hast Du gerade - geprägt von welchen Gefühlen - und welche Emotion steckt dahinter?

Eine Stimmung ist ein Gemütszustand, der länger andauernd bestehen kann. Ein Gefühl ist das subjektive Erleben eines Gemütszustandes und Emotionen beinhalten mehrere Komponenten, haben einen konkreten Auslöser und sind eher kurz und intensiv im Vergleich zu Stimmung und Gefühl. In jeder Emotion sind körperliche Reaktionsmuster, bewertende Gedanken und ein Verhalten miteinander verwoben.

Jetzt fragst Du Dich vermutlich, wozu sowas wichtig sein soll...vielleicht haben meine Ausführungen bis hier her sogar schon ein Gefühl ausgelöst und Du erlebst eine Emotion wie Überraschung, Ärger oder Trauer, weil der Eintrag etwas anderes enthält, als Du assoziiert hast :-)


Interessant sind aber doch folgende Punkte:

  • Emotionen sind Bedürfnisboten - zum Beispiel Angst für ein Bedürfnis nach Sicherheit, Ärger für den Bedarf nach Selbstbestimmung und/oder Gerechtigkeit, Trauer für Bedürfnisse wie Selbstbestimmung, Sicherheit, Gerechtigkeit, Verbundenheit, Wertschätzung.

  • Jedes Gefühl kann auf einigen wenigen Emotionen beruhen (wobei Angst und Trauer sehr häufig sind).

  • Der Körper speichert Gefühle leichter - sprachlich oft nicht beschreibbar, sind hingegen körperliche Zustände deutliche Wegweiser zur subjektiven Emotion, Emotionsentstehung und -regulation.

  • Verbalisiert man wertschätzend und annehmend seine eigenen Gefühle oder die von Gesprächspartnern mittels Gesprächstechniken, entwickelt sich Verständnis. Verständnis ist gut, fördert Ressourcen und entlastet.

  • Da das Bedürfnis nach Selbstbestimmung häufig sehr ausgeprägt ist, reagieren viele empfindlich auf Bevormundung, Belehrung oder Bemuttern. Also sollte man mit Wortwahl und Tonfall achtsam umgehen, um keine negativ wirkende Emotionen auszulösen.

Emotion gehört zu den Themen, die fast in jedem Lehrplan von Medizinalfachberufen zu finden sind. Und erst recht in Coaching-Ausbildungen. Richtig so - es ist nun mal wichtig zu wissen, was Interaktion mit Menschen so alles beinhaltet, worauf Emotionen Einfluss nehmen und wie wir sie positiv nutzen können - nicht nur in diesen Bereichen. Deswegen müssen zukünftig beratende oder coachende Professionelle dieses Thema in Aus- & Weiterbildung aktiv und selbst erlernen, es aber auch reflektieren können um es zu nutzen...es erstaunt mich dabei immer wieder, wie schwer sich einige bei dem Thema tun:

Ich hatte mal eine Studierende, die kannte das Gefühl der Verachtung nicht. Ein anderer konnte nicht beschreiben, was ein positives oder negatives Gefühl mit ihm macht. Anderen ist nicht klar, wie emotionsgeladen ihre Kommunikation ist und weshalb Gesprächspartner dann irritiert ist. Einigen ist nicht bewusst, wie stark Interaktionen und Entwicklung gehemmt werden können, wenn nur vom eigenen Erleben ausgegangen wird...


Es ist wichtig, sich die Palette von Emotionen und deren Wirkung auf sich und andere klar zu machen - gerade bei Behandlung, Lehre oder Coaching. Aber nicht nur beruflich ist es notwendig, auch privat - sonst verstehen wir uns und andere nicht. Sollten wir aber, wenn wir mit uns und anderen auskommen wollen, wenn es um Kooperation und gegenseitige Unterstützung geht.


Die eigenen Emotionen - immer eine ganz individuelle Sache. Jeder hat seine biografisch "entwickelten" Emotionen, doch sind diese eben subjektiv. Für eigene Gefühle und Erleben trägt jeder selbst Verantwortung. In der professionellen beruflichen Rolle ist es jedoch nicht egal, wie und was wir oder andere fühlen und wie dies zum Ausdruck gebracht wird - denn es wirkt sich auf (kommunikative) Interaktionen und Erfolgserleben aus. Als professionell Tätige haben wir also eine Mitverantwortung für das Erleben anderer und damit für Emotionsbildung. Gut zu wissen dabei:

Die Ausdruckskomponente von Emotion ist individuell und daher nicht repräsentativ für das Denken sowie Fühlen anderer. Die eigene Lebens-"Bubble" hat nicht die gleichen Inhalte wie die "Bubble" anderer. Doch um die Lebenswelt anderer nachvollziehen zu können und sie zu unterstützen, ist das Wissen um Emotionen und deren Bezugnahme wichtig.

Mein Tipp:

Geh achtsam mit Dir und anderen um und übe Dich in Selbstreflexion sowie bezugnehmenden Gesprächstechniken :-)


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