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DozentSein: Lehre an der Hochschule - Tipps und Anregungen

DozentSein: Lehre an der Hochschule - Tipps und Anregungen gibt ein prima Buch, was ich gerade las.


Im Bereich der Therapie- bzw. Medizinalfachberufe gibt es inzwischen viele Anbieter von Akademisierung. Das führt zu einem erhöhten Bedarf an Personal. Im Therapiebereich bekommt man an privaten Hochschulen interessante Angebote, was einigen, die sich für die Lehre berufen fühlen, neue Möglichkeiten bietet. Die Anforderungen an Dozenten sind dabei unterschiedlich, aber einige generelle Tipps und Anregungen lassen sich immer geben. Meine Erfahrung und meine Veranstaltungen reflektiere ich stetig, weil Weiterentwicklung gut für die eigene Lehre und für Lernende ist.

So entdeckte ich mal wieder ein lesenswertes Buch: Es heißt An der Hochschule lehren - praktische Ratschläge, Tricks und Lehrmethoden. Geschrieben hat es Markus Brauer, die deutsche Version ist erschienen im Springer Verlag (und nein - ich bekomme nichts dafür, wenn ich davon berichte :-))

Vielleicht gibt es Dir ebenso gute Anregungen wie mir, z.B. zu diesen Aspekten:

  1. Was macht gute Hochschullehre aus?

  2. Warum ist Eigenarbeit der Studierenden so wichtig? Und weshalb bedeutet es für Lehrende häufig Mehrarbeit?

  3. Warum macht eine Veranstaltungsbeschreibung Sinn und welche Ratschläge lassen sich dazu geben?

  4. Welche Empfehlungen gibt es für eine wirklich gute Vorlesung und wie sieht eine erfolgreiche Veranstaltung aus?

  5. Welche Leistungserhebungen sollen wie erhoben werden?

  6. Wie sichere ich ein gutes Verhältnis zu Studierenden?

  7. Was ist hilfreich bezüglich des Zeitmanagements?

Was mir besonders gut an dem Buch gefällt: Es fördert Erkenntnisse durch umsetzbare Beispiele, Reflexion und eine sinnvolle Struktur.


Sensationell ist beispielsweise ein Test als Einstieg - zum Thema pädagogisches Selbstverständnis. Zudem endet jedes Kapitel mit einer Zusammenfassung.


Spannend finde ich auch eine Tabelle zum Thema Eigenarbeit je Stunde der Lehrveranstaltung: Für den Bachelor 1 Stunde, den Master 2 Stunden und eine Promotion 3 Stunden (Brauer 2014:13).


Das Beispiel für einen Seminarplan ist ebenfalls erkenntnisreich. Diesen Seminarplan händigt man den Studierenden zu Beginn der Veranstaltung(sreihe) aus. Er beinhaltet Kontaktdaten des Dozenten, natürlich das Thema, Ablauf und Ziele sowie zu behandelnde Themen. Sogar die Bewertung von Prüfungsleistungen wird transparent gemacht. Termine werden genannt und Literaturempfehlung ("Pflichtlektüre") aufgeführt (Brauer 2014:25-31).


Mit Kapitel 5 (Gute Vorlesungen halten) plädiert Brauer u.a. für

  • "kurze Redezeiten" (ja echt! Und stimmt ja auch :-)), ...

  • ... alle 15 bis 20 Minuten etwas Originelles

  • aktives Lernen anregen

  • mentale Assoziationen schaffen, ...

  • ... positiv abschließen" (Abschnitt 5.11 Zusammenfassung, Seite 68).

Richtig gut gefallen mir auch die Beispiele zum Thema "Kontinuierliche Verbesserung". Sowohl die Selbstevaluation, als auch die Evaluierung durch Studierende (S. 120 & 121-126).


Erstere kann durch das Reflektieren und Notieren positiver und negativer Punkte am Ende der Veranstaltung erfolgen (S. 120), Zweitere umfasst z.B. die Meinung zu Inhalten, Erreichung der Lernziele, Erfüllung von Erwartungen, Fragen nach Vertiefungen sowie Meinung zur Pädagogik und Didaktik - uvm. (S. 123).


Auch wenn Lehre in Zeiten von Online-Studieren, lebenslangem und selbstorganisierten Lernen, nebenberuflichen Studiengängen und wechselnden Lehrformaten Anpassungen erforderlich macht - es gibt einfach Aspekte, die sind immer zu berücksichtigen :-)


Viel Spaß in der Lehre - und bleib offen für Varianten Deiner Formate!




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