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  • AutorenbildHeike HL

PhysioSein: Warum es lohnt, Kniepatienten am Rücken zu untersuchen - und zu behandeln

PhysioSein: Warum es lohnt, Kniepatienten am Rücken zu untersuchen - meine Erfahrung für alle Knie-Physio-Fans :-)

Vor vielen Jahren hatte ich - während meiner Weiterbildung im Konzept der Manuellen Therapie nach Maitland - eine interessante Erfahrung. Wir lernten gerade, dass man bei lokalen Problemen der Extremitäten immer auch die angrenzenden Gelenke anschauen sollte. Und auf der Suche nach neuen Entdeckungen im Rahmen von lokalen Problemen, die ggf. von anderen Körperstellen ausgehen könnten, war ich sehr motiviert. So auch bei einer jungen Frau, die ich mit ventralen Knieproblemen übernahm. Trotz mehrerer Therapieeinheiten plagte sie sich weiterhin mit ihrem Knie und war relativ unglücklich. Da sie schon so viele Male und von so vielen Physios am Knie behandelt wurde und es dennoch keine Veränderung gab, machte ich mich auf die Suche...

1. Hüfte untersuchen und Probebehandeln - kein Ergebnis. Alles unauffällig.

2. LWS - "jetzt aber!" dachte ich - das wird es BESTIMMT sein! Doch auch hier von L1-S1 keine Auffälligkeiten. Und kein Effekt einer Probebehanldung...was nun?

3. Prone Knee Bend (PKB) - der neurodynamische Test für den Nerv, der mit dem Knie zusammenhängt. Nun war ich sicher, dass was auffällig sein würde. Und in der Tat - auf der betroffenen Seite gab es eine leichte Einschränkung. Doch eine Behandlung an der LWS vor neurodynamischem Hintergrund brachte dennoch nicht den Erfolg. 

4. Sollte ich etwa die BWS anschauen? "Das ist aber schon weit weg vom Knie"- dachte ich mir. Aber gut, warum nicht - "das neurale System ist schließlich auffällig und mit der BWS hat es allemal etwas zu tun" machte ich mir klar.

Gedacht, getan. Und was ich entdeckte, war extrem erstaunlich. 

1. eine zu fühlende Verhärtung im Bereich der unteren BWS

2. unangenehmen Punkte, angegeben durch die Patientin

3. Probebehandlung: Und voilá - PKB besser, Schmerz eher leichter. 

Na sowas! Ich war sehr beeindruckt und nach weiteren zwei Behandlungen mit Fokus auf die BWS ging sie mit einem schmerzfreien Knie aus der Praxis. Bemerkenswert, fand ich. 

Seitdem denke ich bei allen Patienten, die mit Problemen an der unteren Extremität kommen, auch an die BWS. Mit erstaunlichen Erkenntnissen. Es lohnt also, nicht nur Gewebeübergreifend, sondern auch Gebietsübergreifend zu denken und zu (probe)behandeln. 

Viel Spaß bei Deinen Entdeckungen :-) 


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